»Wir sangen, um unsere Tränen zu verber­gen« | Gedenk­kon­zert am 9. April 2017

Zur Feier der 72. Wieder­kehr des Jahres­tags der Befrei­ung des KZ-Außenlagers Conti-Limmer lädt der Arbeits­kreis »Ein Mahn­mal für das Frauen-KZ in Limmer« am Sonn­tag, 9. April 2017, zu einem Gedenk­kon­zert in der Kirche St. Niko­lai, Sack­mann­straße 26, ein. Laura Pohl (Sopran) und Goran Steva­no­vić (Akkor­deon) werden Lieder inter­pre­tie­ren, die damals von den KZ-Häftlingen gesun­gen wurden. Mitver­an­stal­te­rin­nen sind die ev.-luth. Kirchen­ge­meinde St. Niko­lai Limmer und die Städ­ti­sche Erin­ne­rungs­kul­tur der Landes­haupt­stadt Hanno­ver. Beginn ist um 17.00 Uhr, der Eintritt ist frei.

Laura Pohl (Sopran) und Goran Steva­no­vić (Akkor­deon)
Kirche St. Niko­lai | Sack­mann­straße 26, Hannover-Limmer

Zur Feier der 72. Wieder­kehr des Jahres­tags der Befrei­ung des KZ-Außenlagers Conti-Limmer lädt der Arbeits­kreis »Ein Mahn­mal für das Frauen-KZ in Limmer« am Sonn­tag, 9. April 2017, zu einem Gedenk­kon­zert in der Kirche St. Niko­lai, Sack­mann­straße 26, ein. Laura Pohl (Sopran) und Goran Steva­no­vić (Akkor­deon) werden Lieder inter­pre­tie­ren, die damals von den KZ-Häftlingen gesun­gen wurden. Mitver­an­stal­te­rin­nen sind die ev.-luth. Kirchen­ge­meinde St. Niko­lai Limmer und die Städ­ti­sche Erin­ne­rungs­kul­tur der Landes­haupt­stadt Hanno­ver. Beginn ist um 17.00 Uhr, der Eintritt ist frei.

Hinter­grund

Auf dem Gelände der Conti­nen­tal AG in Hannover-Limmer befand sich von Juni 1944 bis April 1945 ein Außen­lager des Konzen­tra­ti­ons­la­gers Neuen­gamme. Mehr als 1000 Frauen, über­wie­gend aus Polen, Frank­reich, Russ­land und dem Balti­kum, muss­ten hier unter elen­den Bedin­gun­gen Zwangs­arbeit für die Kriegs­pro­duk­tion der Conti­nen­tal und der Brin­ker Eisen­werke leis­ten. Am 6. April wurden die Häft­linge gezwun­gen, zum KZ Bergen-Belsen zu marschie­ren. Rund 70 vor allem kranke Frauen blie­ben im Lager zurück. Sie wurden am 10. April 1945 von US-amerikanischen Trup­pen befreit.

In den Erin­ne­rungs­be­rich­ten aus dem KZ Limmer werden zahl­rei­che Lieder genannt, die von den Gefan­ge­nen gesun­gen worden sind. Noch immer wirkt die große emotio­nale Bedeu­tung, die sie hatten, nach. Im KZ drohte den Häft­lin­gen nicht nur der Tod durch Hunger, Krank­hei­ten und Gewalt, sondern auch der seeli­sche Zusam­men­bruch. Viele Gefan­gene versuch­ten, inner­lich aus der Lager­si­tua­tion zu entflie­hen, auch durch das Singen von Liedern: Poli­ti­sche und patrio­ti­sche Lieder setz­ten das eigene Leiden in einen Zusam­men­hang von Kampf und Wider­stand. Christ­li­che Lieder erklär­ten es als Marty­rium und dien­ten als Zeug­nis des Glau­bens. Schla­ger und Volks­lie­der erin­ner­ten an die frühere Alltags­welt. Das Singen als innere Flucht ermög­lichte ein kurz­fris­ti­ges Verges­sen der eige­nen Ohnmacht.

Die Kirche St. Niko­lai als Veran­stal­tungs­ort liegt in unmit­tel­ba­rer Nähe zum ehema­li­gen Lager­ge­lände. »Von der benach­bar­ten Kirche hörte man oft die Glocken läuten, was an andere ferne Zeiten erin­nerte. Wissen die ruhi­gen Einwoh­ner von Hanno­ver, dass es in der Nähe ihrer Kirche, in der sie beten und ihre Lieder singen, eine Hölle für tausend unschul­dige Frauen gibt?«, erin­nerte sich Maria Suszyńska-Bartman viele Jahre später.

Unter dem folgen­den Link finden Sie die Ankün­di­gung als PDF-Datei.